Deutsches Meisterschafts-Rudern in Werder/Havel

Am vergangenen Wochenende fand die dt. Triplemeisterschaft, bestehend aus der dt. Meisterschaft der Mittel- und Großboote, der dt. Masters-Meisterschaft und der dt. Hochschul-Meisterschaft, in Werder statt. Der DRC war mit seiner Frauen-, Männer- und Mastersgruppe vor Ort und ruderte dabei auf allen drei Meisterschaften.

Die diesjährige Meisterschaft bestach durch ein hervorragendes Meldefeld, so dass nahezu alle Boote sich in Vorläufen beweisen mussten. Auf Grund der starken Meldefelder und des engen Zeitplanes wird bei den Meisterschaften das verkürzte Programm gefahren. Dies bedeutet, dass der Finaleinzug direkt über den Vorlauf passiert. So gibt es zum Beispiel bei den Großbootmeisterschaften, auch bei Meldungen von mehr als 12 Booten, keine Halbfinals, sondern nur der Vorlauf entscheidet.

Dt. Meisterschaften Mittel- und Großboot

Mix-Doppelvierer
gemeldete Boote: 15

Unser Mixvierer ging nach einer guten Vorbereitung mit dem Anspruch auf das A-Finale an den Start. Leider musste das Boot 2 Stunden vor dem Start auf Grund einer Erkrankung von Eric nochmals umbesetzt werden. Da sich dies im Training andeutete, wurde dort bereits mit Ersatzmann Lars gerudert und die Trainingseindrücke ließen hoffnungsvoll zur Meisterschaft blicken. Das es im Vorlauf hart werden würde, war allen klar und so stieg die Anspannung spürbar an. Das Einrudern vor dem eigentlichen Start ließ keine Wünsche offen und der Vierer lag in der Besetzung: Victoria, Lars, Nikolas, Lisa am Start.
Was dann geschah, können sich unsere vier Sportler selbst nicht erklären. Nach dem Start zeigten alle, wenn auch bei schwierigen Bedingungen, Nerven und plötzlich passte nichts mehr zusammen. Wie vier einzelne Einer wurde das Rennen gefahren und es passte gar nichts mehr zusammen! Der Vorlauf wurde auf dem letzten Platz beendet und der Schock war allen im Gesicht abzulesen.
Die gesamte Mannschaft ist extrem weit unter ihrem Niveau gefahren. Damit war der Einstieg in das Triplewochenende gehörig verpatzt und erstmals fand ein A-Finale im
Mixdoppelvierer ohne das reine Vereinsboot des DRC statt.
Mannschaft: Lisa Töppel, Nikolas Klaussner, Lars Krisch, Victoria Vasylenko
Ergebnis: ausgeschieden im Vorlauf

Frauen Vierer ohne
gemeldete Boote: 8

Aus DRC Sicht ging Lilly Waske gemeinsam mit ihren Partnerinnen aus Kappeln, Münster und Potsdam im Frauen Vierer ohne an den Start. Die Mannschaft hatte sich selbst gefunden und konnte im Vorfeld nicht viel gemeinsam trainieren. Lilly organisierte den Vierer von Dresden aus und konnte auf Unterstützung des DRC bauen. Auch im Vierer ohne ging es über die Vorläufe direkt ins Finale, was Lilly´s Mannschaft mit einem ordentlichen zweiten Platz im Vorlauf gelang. Im Finale startete die Mannschaft eher verhalten und man konnte den Mädels anmerken, dass nicht viele Kilometer im Vorfeld gefahren wurden. Trotzdem steigerte sich die Crew im Laufe des Rennens und konnte sich mit einem dritten Platz und der Bronzemedaille belohnen.
Mannschaft: Leni Kötitz (RCP), Lilly Waske (DRC), Tjorven Schneider (RVM), Alina Krüger (RVK)
Ergebnis: 3. Platz Bronzemedaille

Frauen Doppelvierer
gemeldete Boote: 9

Im Frauen Doppelvierer fuhr der DRC wie bereits im vergangenen Jahr in Renngemeinschaft mit dem RV Triton Leipzig. Auch in diesem Rennen musste die Mannschaft über den Vorlauf den Weg ins Finale suchen. Dies gelang eindrucksvoll mit einem zweiten Platz und deutlichem Vorsprung auf die Nichtqualifikationsplätze im Vorlauf. Weiter hatte der DRC mit Lilly Waske noch ein zweites Eisen im Feuer. Lilly stellte sich mit ihrer Riemenmannschaft ebenfalls im Doppelvierer der Konkurrenz.
Für Lilly verlief der Vorlauf etwas schwieriger und hier war, ebenfalls wie im Vierer ohne die fehlenden Kilometer erkennbar. Mit großem Kampf konnte sich die Mannschaft auf den letzten 50m noch auf den dritten Platz und somit ins A-Finale vorschieben. Am Ende reichten 0,45 Sekunden Vorsprung zum Einzug ins Finale.
Im Finale konnte sich unser Vierer mit Lisa und Victoria in einem guten Rennen die Silbermedaille sichern. Gold ging an eine souverän fahrende Crew aus Ludwigshafen/ Köln/Münster, welche alle Angriffe des Dresdener/Leipziger Bootes abwehrte. Lillys Mannschaft musste dem hohen Tempo ein wenig Tribut zollen und kam am Ende auf dem 6. Platz ins Ziel.
Mannschaft: Lisa Töppel (DRC), Pia Nichelmann (RVT), Johanna Sinkewitz (RVT), Victoria Vasylenko (DRC)
Ergebnis: 2. Platz Silbermedaille
Mannschaft: Jara Herbert (HRCH), Lilly Waske (DRC), Tjorven Schneider (RVM), Alina Krüger (RVK)
Ergebnis: 6. Platz

Dt. Hochschul-Meisterschaften

Männer Einer
gemeldete Boote: 13

Auch in diesem Jahr fuhr Niko für die TU Dresden den Männer Einer zur DHM. Der Weg ins Finale ging hier über den Vorlauf und das Halbfinale. Für Niko liefen, nach dem verpatzen Mixvierer, die Rennen im Einer deutlich besser. Im Vorlauf landet er auf einem beachtlichen 3.Platz und hatte somit seinen Platz im Halbfinale A/B sicher. In diesem startete Niko als Außenseiter und belegte den 5. Platz. Damit ging es im B-Finale um eine gute Platzierung. Hier konnte Niko endlich mal sein wahres Leistungsvermögen abrufen und gewann das kleine Finale. Auch wenn es nur um Platz 7 ging, sollte dieses B-Finale Niko Mut machen und ihm Glauben an seine eigene Stärke geben.
Mannschaft: Nikolas Klaussner (TU DD/DRC)
Ergebnis: 1. Platz B-Finale Gesamtplatz: 7.

Frauen Einer Challenge
gemeldete Boote: 11

Der Challenge Einer der Frauen ist Sportlerinnen, welche während ihrer Unizeit das Rudern erlernen, vorbehalten. Hier ist das Ziel, quereinsteigende Studenten an das Wettkampfrudern heranzuführen. Für ihre Universität TU Dresden nahm Wiebke in diesem Jahr am Challenge Einer Rennen teil. Dies war zugleich als Saisonhöhepunkt gedacht und wurde mit den Regatten in Usti und Lobenstein intensiv vorbereitet. Wiebke ist in diesem Jahr ihre ersten Rennen im Rennboot gefahren. Wie bei allen vor ihr, führte der Weg ins A-Finale, bei 11 Teilnehmerinnen, ebenfalls über den Vorlauf. Bereits hier fuhr Wiebke ein beherztes Rennen und konnte sich mit einem zweiten Platz in souveräner Art und Weise ins A-Finale rudern.
Keine 2 Stunden nach dem Vorlauf stand bereits das Finale an. Hier fand Wiebke nicht so recht in das Rennen hinein und der Start verlief ein wenig holprig. Mit großem Kämpferherz schob sie sich auf der zweiten Streckenhälfte immer weiter nach vorn und konnte schließlich, kurz vor der Ziellinie, auf den zweiten Platz vor spurten. Wie knapp es bereits bei diesen Jungrudererinnen zuging, zeigte der Abstand von Wiebkes zweitem Platz zu Platz 4. Alle drei Boote kamen innerhalb von 1,41 Sekunden ins Ziel.
Mannschaft: Wiebke Kirsch (TUDD/DRC)
Ergebnis: 2. Platz A-Finale Silbermedaille

Dt. Masters-Meisterschaften

Master Männer Doppelzweier AK G
gemeldete Boote: 7

Unser Master Gerd war auch in diesem Jahr auf den dt. Meisterschaften in seiner Altersklasse zu finden. Neu war diesmal sein Zweierpartner, der aus Berlin kam. Über den Vorlauf, wo ein zweiter Platz notwendig war und alle weiteren nur über eine Zeitregel ins Finale kommen, qualifizierte sich Gerd für das A-Finale. Hier entwickelte sich ein hochinteressantes Rennen, welches Gerd auf dem dritten Platz beenden konnte. Wie knapp es hier zuging, zeigen wieder die Zeiten. Zu Silber fehlten Gerd ca. 1,1 Sekunden, wobei zu Platz 4 auch nur ein Puffer von 1,1 Sekunden blieb. Das der Fünftplatzierte sich wieder nur eine Sekunde dahinter einreihte, machte dieses Rennen bis auf die Ziellinie spannend.
Mannschaft: Martin Schütze (SVE), Gerd Lützner (DRC)
Ergebnis: 3. Platz A-Finale Bronzemedaille

Männer Vierer ohne AK D und B
gemeldete Boote: 4 (AK D)
gemeldete Boote: 3 (AK B)

Zu guter Letzt durfte Lars ebenfalls an den Mastersmeisterschaften teilnehmen. Auf Grund eines Krankheitsausfalls im Radebeuler Boot sprang Lars kurzfristig ein. Dass die Mannschaft nicht perfekt eingespielt war, merkte man beiden Rennen an. Die Radebeuler hatten, um Rennpraxis zu sammeln, im Vierer ohne in ihrer Altersklasse D und bei den „Jungspunden“ in der Altersklasse B gemeldet. Beide Rennen wurden auf dem letzten Platz beendet, wobei trotzdem positiv zu bewerten ist, dass die Rennen im Rahmen des ruderischen Leitbildes klar von der sächsischen Crew dominiert wurden. Aber leider gibt es im Rudern keine B-Note. Noch kurioser machte es das neue Wettkampfregelwerk des deutschen Ruderverbandes, welche für die Positionen 1-3 Medaillen vorsieht, ohne auf die Anzahl der Boote wert zu legen. Und so kam es, dass im „Jungspundvierer“ tatsächlich noch eine Bronzemedaille für mutiges Melden heraussprang.
Mannschaft: Reinhardt Dießner (MRC), Matthias Kirsten (SSVPR), Karsten Richter (SSVPR), Lars Krisch (DRC)
Ergebnis: AK D 4. Platz
Ergebnis: AK B 3. Platz Bronzemedaille

zufriedenstellendes Ergebnis aus DRC Sicht

Nachdem die Triplemeisterschaft äußerst frustrierend für den DRC begann, konnten sich alle Teilnehmer wieder aufrappeln und letztendlich mit einem positiven Fazit nach Hause fahren. Alle DRC´ler, außer Niko, welcher sich jedoch mit dem Sieg im B-Finale ein sehr schönes Ergebnis bescheren konnte, fuhren letztendlich mit einer Medaille von dieser Meisterschaft nach Hause. Mit nur 3 gemeldeten Booten zur dt. Mittel- und Großbootmeisterschaft, zum Teil in Renngemeinschaften, sicherte sich der DRC Platz 20 (von 61 Vereinen in der Wertung) in der Vereinswertung.

Lars Krisch